Kurznachrichten der Spandauer Linken

Wladimir-Gall-Weg an der Zitadelle

Spandau

Seit dem 20.01.2019 gibt es an der Zitadelle den Wladimir-Gall-Weg. In einem Festakt zum 100. Geburtstag des Offiziers der Roten Armee hat das Bezirksamt Spandau den Weg um die Zitadelle herum offiziell benannt.

Neben dem Stadtrat für Kultur Gerhard Hanke sprachen der Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank und die Antifaschistin Anne Düren. Sie machten deutlich, welchen Stellenwert die Person Wladimir Gall für den Bezirk Spandau hatte. Gall war nicht nur maßgeblich an der kampflosen Übergabe der Zitadelle im Mai 1945 beteiligt, sondern in Folge seiner humanistischen Einstellung auch ein Streiter für die deutsch-russische Völkerverständigung.

Ein besonderes Grußwort richtete die Enkelin von Wladimir Gall, Anastasia Dobrowolskaja, an die Anwesenden. Sichtlich bewegt bedankte sie sich bei allen, die sich für die Ehrung ihres Großvaters eingesetzt haben und einsetzen.

Bekannte von Wladimir Gall wie etwa der Schauspieler Peter Sodann und die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (DIE LINKE) konnten ebenfalls kleine Anekdoten zum besten geben. Im Publikum der Veranstaltung saßen u.a. die Bundestagsabgeordnete Helin Evrim Sommer (DIE LINKE) und der Fraktionsvorsitzende der Linken in der BVV Spandau, Lars Leschewitz.

Im Anschluss wurden feierlich zwei Wegschilder enthüllt. Eines davon konnte der Urenkel von Wladimir Gall, Nikita, der Öffentlichkeit vorführen - auch wenn das Tuch beim Herunterziehen zerriss. Dass dies aber kein schlechtes Omen sein soll, machte Stadtrat Hanke klar. Er versprach, im Kulturausschuss die Debatte suchen zu wollen, dass auch eine größere Informationstafel zu Wladimir Gall noch installiert wird.

Am Tag zuvor, den 19.01.2019, war an Galls Anteil bei der Befreiung der Zitadelle mit einer Filmvorführung von "Ich war neunzehn" und einem Gespräch zwischen Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase und dem ehemaligen Botschafter Wladimir W. Kotenjow erinnert worden. Eingeladen hatten die Bundestagsabgeordnete Helin Evrim Sommer, die LInksfraktion in der BVV Spandau und die Rosa-Luxemburg-Stiftung. Insgesamt waren mehr als 150 Personen aus ganz Berlin, sogar teils aus Halle, erschienen. Viele mussten umdrehen, da der Kinosaal im Kulturhaus Spandau nur 75 Plätze fasste.

Der große Andrang war nicht vorhersehbar, zeigt aber, welche große Bedeutung Wladimir Gall für viele Menschen hatte und weiterhin hat. 

Weitere Informationen, Fotos, Videos und Zeitungsartikel werden im Laufe der Zeit eingestellt und dieser Beitrag ergänzt werden.