Kurznachrichten der Spandauer Linken

Vorsicht Fakenews

Pressemitteilung des Linken Kandidaten für Spandau, Hans-Ulrich Riedel, vom 18. Februar 2025:

Er wolle ja den Fachkräftemangel nicht leugnen, äußerte jetzt der Wahlkreiskandidat der Spandauer Linken, Hans-Ulrich Riedel, aber er könne sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses Thema auch missbraucht werde. „Ich kenne einfach zu viele Fachkräfte - häufig in der zweiten Lebenshälfte, die als Soloselbständige unterwegs sind, fachfremde Jobs annehmen oder sogar nebenberuflich schwarz arbeiten, weil sie sich sagen: für den Lohn, der mir in meinem Fach angeboten wird, gehe ich nicht arbeiten!“

Für diese Entwicklung gäbe es unterschiedliche Gründe, wie etwa den Rückgang an tarifgebundenen Löhnen und eine bei weitem nicht ausreichende Grundsicherung. Die Gefahr bestehe nun in einer Strategie der Industrie und internationaler Großunternehmen, mit überzogenem Jammern über fehlende Fachkräfte einen Bedarf zu simulieren, der in dieser Größenordnung gar nicht existiere. Warum?

„Man verspricht sich wohl davon, dass aus anderen Ländern angeworbene Fachkräfte sich niedriger bezahlen lassen, als einheimische“, vermutet Riedel. Das gelte besonders auf dem Bau und in anderen handwerklichen Berufen, aber auch in der Pflege. „Damit wird der Ruf nach Fachkräften zu einem Angriff auf auskömmliche Löhne“, so Riedel weiter, und das gelte es zu unterbinden.

„Das können die Gewerkschaften durchsetzen, dort jedenfalls, wo sie einen ausreichender Organisationsgrad haben.“ Das sei aber nicht überall der Fall. Deshalb brauche es eine gesetzliche Regelung zur Allgemeingültigkeit von Tarifabschlüssen und zur Gleichstellung zuwandernder Fachkräfte.

„Ich bin ja gespannt, ob eine konservativ-rechtsnationale Mehrheit sich da ranwagt."